80 Jahre Antifa !!!

Veröffentlichung: 10.07.2012, Medium: Sonstiges

Vor genau 80 Jahren – am 10. Juli 1932 – fand in Berlin der Einheitskongress der Antifaschistischen Aktion statt. Auf diesem Kongress trafen sich SozialdemokratInnen, KommunistInnen, GewerschafterInnen und Parteilose, um in einem PARTEIUNABHÄNGIGEN Bewegungsansatz den Kampf gegen die Nationalsozialisten zu organisieren und zu forcieren.

Mit dem zunehmenden Straßenterror der SA-Schlägerbanden sowie den wachsenden Wahlerfolgen der NSDAP Ende der 1920er Jahre war in großen Teilen der ArbeiterInnenbewegung die Erkenntnis gewachsen, dass die Errichtung einer faschistischen Diktatur unmittelbar bevorstehen könnte. Um dies zu verhindern, war ein radikaler Kurswechsel in der gegenseitigen Abgrenzungspolitik, ja sogar offenen Feindschaft zwischen KPD und SPD notwendig.

Mit dem Einheitskongress kamen die KPD-Führung sowie Teile der Sozialdemokratie einer Entwicklung nach, die bereits seit Jahren von kleineren linken Organisationen gefordert und vielfach an der Basis der großen ArbeiterInnenparteien bereits praktiziert wurde: Der gemeinsame Kampf gegen die erstarkenden Faschisten in Wohnvierteln, Betrieben und auf der Straße.

Heute wissen wir, dass die Antifaschistische Aktion viel zu spät kam, nur halbherzig und taktierend betrieben wurde und den Nationalsozialismus nicht mehr aufhalten konnte.

Bereits ein dreiviertel Jahr nach Ausrufung der historischen Antifaschistischen Aktion im Mai 1932 gelang es den Nationalsozialisten – durch die Machtübertragung an Hitler – ihre, von breiten Teilen der deutschen Bevölkerung gestützte Terrorherrschaft zu installieren. Ihr erstes Opfer war die ArbeiterInnenbewegung, die komplett zerschlagen wurde.
Diesem ersten Verbrechen des NS-Faschismus sollten noch viele weitere folgen, die im Vernichtungskrieg und der Shoa gipfelten und Millionen von Menschen Tod und Verderben brachten.

Für uns heute kann der Bezug auf die Antifaschistische Aktion von 1932 nur bedeuten, an diese Verbrechen zu erinnern und mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln auf allen Ebenen gegen Faschisten jeglicher Couleur zu kämpfen.

Heute bilden Symbole und der Grundgedanke der Aktionseinheit im Kampf gegen die heutigen Nazis einen Bezugspunkt für Antifaschistinnen und Antifaschisten.

In den 1970er Jahren griffen K-Gruppen das Logo der Antifaschistischen Aktion erstmals wieder auf. Später war der Autonome Antifaschismus ein kleiner aber effektiver Teilbereich der autonomen Bewegungen der 1980er Jahre. In den 1990er Jahren entwickelte sich „die Antifa“ zu einer der großen und kontinuierlichen linken Bewegungen.
Heute begreifen sich die Organisierungsansätze innerhalb der radikalen Linken zwar nicht mehr ausdrücklich als „Antifa“, dennoch werden die größten und militantesten Auseinandersetzungen mit den heutigen Nazis vielerorts unter der Fahne der Antifaschistischen Aktion ausgetragen.

Die Doppelfahnen im Kreis - das Logo der historischen Antifaschistischen Aktion - sind heute das wohl am häufigsten genutzte Symbol der außerparlamentarischen Linken. Es findet dabei strömungsübergreifend und in unterschiedlichen Varianten Verwendung. Es wird heute genutzt von Autonomen, AnarchistInnen, KommunistInnen, SozialdemokratInnen und Mitgliedern der VVN/BdA.

Wenn wir als AntifaschistInnen heute dieses Symbol verwenden, dann steht es für uns in einer Linie zu seinem historischen Ursprung, seiner politischen Entwicklung bis heute – und vor allem aber auch für seinen strömungsübergreifenden Charakter im Kampf gegen Nazis, Kapitalismus und Reaktion.

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  (von contra83)
contra83






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